Dieses Experiment wollte ich schon lange durchführen. Jetzt ist die Zeit! Welche Brot schmeckt besser? Eins mit dem "klassischem" Sauerteig (Sauerteig Typ I) oder eins mit dem konzentriertem (Sauerteig Typ II)?
Da ich kein Fan von wilden (spontanen) Sauerteigen bin, werde ich 2 Sauerteige vergleichen die mit "Labor" Mikroorganismen gezüchtet werden: Backstars getrockneter Sauerteig und Steinbacher Natursauerteig.
Vergleichsbedingungen für das Experiment
- Es wird ein und das selbe Brot gebacken Roggen/Weizen(60/40) Mischbrot. Ich habe mir Darnitskiy Brot ausgewählt. Es ist einfach, solche Brote gibt es auch in Deutschland. Es besteht nur aus Mehl, Wasser und Salz. So wird das Experiment von keinen anderen Zutaten beeinflusst. Und die Hauptsache ist: In der Fachliteratur habe ich beide Rezepte!
- Sauerteig Typ I werde ich aus getrockneten Kulturen wie hier beschrieben gewinnen.
- Sauerteig Typ II wird direkt aus der Päckchen eingesetzt.
- Ich werde 2 Kastenbrote backen mit gleicher Feuchtigkeit und gleichem Gewicht.
Rezept
Typ I | Typ II | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
für 100g | 1 Brot | für 100g | 1 Brot | |||
Faktor:6,7 | Faktor:6,7 | |||||
Sauerteig zu 70% feucht | 57 | 382 | Vorteig | |||
Konzentrierte Sauerteig | 12,5 | 84 | ||||
Davon Roggenmehl Typ 1150 | 33 | Roggenmehl Typ 1150 | 55 | 369 | ||
Davon Wasser | 24 | Wasser | 52 | 348 | ||
Hefe | 0,5 | 3,4 | ||||
3 St. bei 28-30°C | ||||||
Teig | Teig | |||||
Vorteig | Vorteig | |||||
Roggenmehl Typ 1150 | 27 | 181 | Roggenmehl Typ 1150 | 0 | 0 | |
Weizenmehl Typ 550 | 40 | 268 | Weizenmehl Typ 550 | 40 | 268 | |
Salz | 1,9 | 13 | Salz | 1,9 | 13 | |
Hefe | 0,5 | 3,4 | ||||
Wasser | 40 | 268 | Wasser | 4 | 27 | |
1,5-2 St. bei 29-30°C | 1,5-2 St. bei 29-30°C | |||||
Insgesamt | Insgesamt | |||||
Mehl | 100 | 671 | Mehl | 100 | 670 | |
Wasser | 63,8 | 428 | Wasser | 63,5 | 425 | |
Zusammen | 166,4 | 1115 | Zusammen | 165,9 | 1112 |
Das erste Brot hat nur 2 Stufen: Sauerteig und Teig. Der Sauerteig wird fest gemacht, wie? Habe ich hier beschrieben. In den Teig wird ein wenig Hefe gegeben.
Das zweite Brot wird mit dem Vorteig gemacht. Das ist die bevorzugte Vorgehensweise für die Brote mit dem konzentriertem Sauerteig. Im Vorteig wird ein wenig Hefe gegeben, man muss nicht vergessen, dass der konzentrierte Sauerteig (Natursauerteig) keine Hefe hat und besitz dadurch allein keine Treibkraft.
Die beiden Varianten sollen aber zu gleichem Ergebnis führen, nämlich gleichen Geschmack, Aroma und die Lockerung. So versprechen es zumindest die Fachleute und das möchte ich ausprobieren.
Sauerteig/Vorteig
Für das erste Brot: einen festen Sauerteig habe ich wie hier beschrieben gemacht.Für das zweite Brot: habe ich die Päckchen mit dem Natursauerteig vor dem Einsatz 15 min bei 38°C aufgewärmt. Da der konzentrierte Sauerteig direkt aus dem Päckchen eingesetzt wird, nehme ich ca. 20% an Sauerteig mehr als im Rezept steht (das ist dann 100g), da dieses Rezept für einen aktiven Sauerteig geschrieben und Sauerteig aus dem Päckchen etwas langsamer ist. Wie man den Natursauerteig aktiviert und weiter führen kann ist hier beschrieben. Hefe und Natursauerteig in Wasser auflösen und mit dem Mehl einen Vorteig kneten. Danach 3 Stunden bei 30°C gären.
So sieht der feste Sauerteig und der Vorteig mit dem konzentriertem Sauerteig nach der Gärung aus:
Teig
Nach dem der Teig geknetet wird, sehen beide sehr ähnlich aus:Nach 2 Stunden bei 30°C:
Man sieht das zu diesem Zeitpunkt der Teig mit konzentriertem Sauerteig etwas besser aufgegangen ist. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass dort die Hefe schon seit 5 Stunden aktiv ist und beim linken nur 2 Stunden.
Die Teige in die Kästen verlegen. Der Teig mit konzentriertem Sauerteig fühlt sich locker an was auch dem größeren Volumen zu diesem Zeitpunkt entspricht.
Letzte Gewichtkontrolle:
Nur 5g Unterschied. Ist nicht schlecht.
1 Stunde bei 30°C aufgehen lassen:
Der teig ist elastisch und es gibt nach einer Stunde fast keine Blasen auf der Oberfläche, was auf gute Säuerung des Teigs hinweist. Zu diesem Zeitpunkt ist das Volum gleich geworden. Das ist wofür ich die Fachrezepte liebe, sie funktionieren immer, was man über Hobbyrezepte nicht sagen kann.
Ich habe die Brote markiert damit ich sie später nicht verwechsle.
Der Teig hat die gleiche Oberfläche und das gleiche Volum. Das alles ist schon ein gutes Zeichen.Backen 10 min bei 250°C danach 50 min bei 200°C.